Zusammenfassung
Das menschliche Gehirn verfügt über umfassende Regenerations- und Umbaufähigkeiten. Wie Erkenntnisse aus Studien zur Neuroplastizität für die Demenzforschung genutzt werden können und welche neuen Perspektiven die Erkenntnisse der sogenannten Nonnenstudie dabei eröffnen, zeigt das vorliegende Kapitel. Der direkte und scheinbar unumstößliche Zusammenhang zwischen demenzassoziierten neuropathologischen Veränderungen im Hirn und demenzassoziierten Veränderungen in der Kognition und dem Verhalten wird dabei auf Basis von Forschungsergebnissen kritisch hinterfragt. In diesem Kontext werden das Kohärenzgefühl und die Potenziale von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention zur Steigerung der Plastizität im Zusammenhang mit der Entstehung und Behandlung von Demenzerkrankungen diskutiert und es wird ein mutiger Aufruf zu einem Paradigmenwechsel in der Demenzforschung getätigt.