Wie gelingt ein würdevoller Abschied von sterbenden Menschen im eng getakteten Pflegealltag? Eine Ausstellung in Hamburg gibt Antworten und zeigt auf, wie Pflegende sich gleichzeitig vor chronischer Erschöpfung schützen können.
Wie können Pflegende Menschen am Ende ihres Lebens Aufmerksamkeit widmen, wenn schon alle anderen Tätigkeiten kaum zu schaffen sind? Die am 15. Juli in Hamburg eröffnete interaktive Ausstellung „In Würde Abschied nehmen“ zeigt auf, wie das gelingen kann. Das Kooperationsprojekt der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und der Dialogue Social Enterprise (DSE) richtet sich insbesondere an Pflegekräfte, ärztliches Personal und Ehrenamtliche, die mit schwerkranken oder alten Menschen umgehen.
Impulse für eine würdige Sterbebegleitung
Besucherinnen und Besuchern erhalten Impulse für eine gute Sterbebegleitung auch bei knappen zeitlichen Ressourcen. Gleichzeitig vermittelt die Ausstellung Möglichkeiten, sich der eigenen psychischen Belastung bewusst zu werden und die persönlichen Kraftquellen zu entdecken.
Speziell geschulte Guides aus der Palliativpflege führen durch verschiedene Stationen, die sich auf zwei Räume verteilen. Während im ersten Raum die Kommunikation mit Sterbenden und deren Angehörigen im Mittelpunkt steht, geht es im zweiten Raum um das Thema Selbstfürsorge. Ein Mix aus Hören und Sehen, Erproben und Erfahren, die spielerische Interaktion und der Austausch erleichtern es, erlebte Belastungssituationen anzusprechen und zu bearbeiten, so die BGW.
Mit Belastungssituationen besser umgehen
„Bei der Arbeit oder bei der ehrenamtlichen Tätigkeit mit Themen wie Verlust, Trauer und Tod in Berührung zu kommen, ist emotional sehr beanspruchend“, unterstreicht Claudia Drechsel-Schlund, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der BGW. Bei der Ausstellung geht daher auch darum, den Begleiterinnen und Begleitern sterbender Menschen Wege aufzuzeigen, sich vor chronischer Erschöpfung zu schützen.
Die Ausstellung gastiert noch bis zum 18. August 2024 im Museum der Arbeit in Hamburg. Im Anschluss wird sie in München und Berlin zu sehen sein. Der Besuch ist kostenlos, eine Anmeldung jedoch erforderlich. Mehr Informationen zu Ausstellung und Terminbuchung unter: www.bgw-online.de/iwan (ne)