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19.02.2024 | Originalien
Notfalltüröffnungen durch die Feuerwehr – Analyse von 9917 Einsätzen der Notfallrettung in einer Großstadt
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin
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Einleitung
Sofern Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Häusern oder Wohnungen – teilweise über einen längeren Zeitraum – nicht mehr telefonisch oder persönlich durch Dritte erreicht werden können, kann hieraus eine Alarmierung des Rettungsdiensts bzw. der Feuerwehr resultieren, da bei einem derartigen Szenario regelhaft davon ausgegangen werden muss, dass sich die Person in einer hilflosen Lage befindet.
Methodik
Es wurden Einsätze in einem Zeitraum eines Jahres analysiert, bei denen es aufgrund eines medizinischen Hilfeersuchens neben der Alarmierung des Rettungsdiensts zur Notfalltüröffnung durch die Feuerwehr kam (01.04.2021–31.03.2022). 9917 Einsätze wurden in Bezug auf Patientencharakteristika, rettungsdienstliche Versorgung und präklinische Diagnose ausgewertet.
Ergebnisse
Ein Fehleinsatz lag in 36,9 % vor, in 63,1 % der Fälle wurde ein Patientenkontakt dokumentiert, wobei es in 35 % zu einem Transport in ein Krankenhaus kam, in 16 % erfolgte eine ambulante Behandlung und in 12,1 % erfolgte eine Todesfeststellung. (Vermutete) Lebensgefahr lag in 6,7 % vor, die Notarztbeteiligung lag bei 9,4 % der Einsätze. Häufigste dokumentierte Diagnosen waren die unklare Erkrankung, Traumen der unteren Extremität und Schlaganfälle. Patientenalter oder Tageszeit hatten keinen Einfluss auf die Transporthäufigkeit.
Schlussfolgerung
Einsätze, die auf Basis eines derartigen Hilfeersuchens in der Rettungsleitstelle eingehen, sind sowohl im juristischen Kontext, was den Umgang mit der Notrufmeldung angeht, als auch im medizinischen Kontext komplex. Längere Prähospitalzeiten aufgrund von aufwendigen Rettungsarbeiten sowie komplexe Krankheitsbilder bringen besondere medizinische Herausforderungen mit sich und erfordern die sorgfältige Auswahl des Zielkrankenhauses.