Vor dem 2. Weltkrieg starben etwa die Hälfte aller Brandverletzten mit 30% verbrannter Körperoberfläche. Heutzutage dagegen hat in einem modernen Brandverletztenzentrum ein 25-jähriger Patient mit 70% verbrannter Körperoberfläche eine realistische Überlebenschance von etwa 50%. Auf diese Verbesserung hatte die konsequente und richtige Erstversorgung dieser Patienten einen großen Einfluss, ebenso die Etablierung standardisierter Ablaufschemata während der klinischen Erstbehandlung in einem Schwerbrandverletztenzentrum. Aufgrund der geringen Inzidenz schwerer Brandverletzungen von 1:50.000–1:60.000/Einwohner stellt gerade die präklinische Behandlung thermischer Verletzungen eine große Herausforderung für den Notarzt dar. Die häufigsten Probleme sind Unterkühlung durch zu lange Wundkühlung und fehlerhafte Wundversorgung. Weiterhin stellen eine inadäquate Analgosedierung sowie ein fehlerhaftes Infusionsregime aufgrund einer Fehleinschätzung der betroffenen Körperoberfläche eine Fehlerquelle dar.