01.06.2003 | Kasuistiken
Notfallmanagement bei akuter Dissektion eines thorakalen Aortenaneurysma
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 4/2003
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Der Notarzt wird zu einer 60-jährigen Patientin mit bekanntem thorakalem Aortenaneurysma, heftigen Thoraxschmerzen, Schock, Dyspnoe und intermittierender Gefühllosigkeit im rechten Bein gerufen. Unter der Verdachtsdiagnose einer gedeckten thorakalen Aortenaneurysmaruptur, stabilisiert er den Kreislauf durch Katecholamine und Volumen, narkotisiert und intubiert die Patientin und begleitet sie in die vorverständigte kardiochirurgische Klinik. Im Schockraum wird die Verdachtsdiagnose mittels transösophagealer Echokardiographie bestätigt, sodass innerhalb von 2 h nach Symptombeginn die Notfalloperation beginnen kann. Trotz Aortenruptur und kurzfristigem Herz-Kreislauf-Stillstand nach Sternotomie übersteht die Patientin das gesamte Geschehen ohne Residuen.
Die Kasuistik verdeutlicht, dass selbst ein gedeckt perforiertes thorakales Aortenaneurysma mit einer statistischen Letalität von über 97% kein aussichtsloses Ereignis ist. Voraussetzungen für ein gutes Outcome sind:
1.
eine optimale Rettungskette, d. h. eine präklinische Versorgung, die eine Aortenerkrankung in die Differenzialdiagnose des akuten Thoraxschmerzes einschließt,
2.
eine zügige Diagnosesicherung mittels TEE.
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