Trotz des breiten Einsatzes nicht-Vitamin-K-abhängiger oraler Antikoagulanzien (NOAK) sowie Empfehlungen von Zulassungsbehörden und interdisziplinären Expertengremien zum Umgang in der Blutungssituation unter NOAK-Antikoagulation besteht insbesondere in Krankenhäusern ohne hämostaseologischen Schwerpunkt große Handlungsunsicherheit. Bei aus klinischer Sicht leichten Blutungen sind die medizinische Überwachung dieser Patienten und die Verzögerung der nächsten Einnahme oder das passagere Absetzen anzuraten. Bei mittelschweren bis schweren Blutungen richten sich die primären Maßnahmen auf die Stabilisierung der Herz-Kreislauf-Funktion und parallel auf die Behandlung, je nach Lokalisation des Blutungsherdes. Vital bedrohliche, z. B. intrakranielle Blutungen erfordern neben den Maßnahmen der hämodynamischen Stabilisierung ein spezielles Hämostasemanagement, das vorwiegend klinisch orientiert sein sollte.