Es ist ein Meilenstein für das Zentrum für Hebammenwissenschaft: Am 9. Januar 2025 konnten Katharina Langton und Friederike Seifert ihre Dissertationen erfolgreich verteidigen. Sie sind damit die ersten Hebammen, die an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden in ihrem Fach promoviert haben.
v. l. n. r.: Prof. Dr. Cahit Birdir, Friederike Seifert, Katharina Langton, Prof. Dr. Pauline Wimberger, Prof. Dr. Jan Dominik Kuhlmann
Die Medizinische Fakultät der TU Dresden und das Zentrum für Hebammenwissenschaft freuen sich über einen wichtigen Erfolg. Katharina Langton M. Sc. und Dipl. Med. Päd. Friederike Seifert haben ihre Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen und ihre Dissertationen verteidigt. Sie sind die ersten Hebammen, die an der Medizinischen Fakultät Dresden promoviert und damit einen Meilenstein für zukünftige Generationen gesetzt haben.
Prof. Pauline Wimberger, Studiendekanin und Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, gratulierte gemeinsam mit Prof. Cahit Birdir, Leitender Oberarzt für Geburtshilfe und Pränataldiagnostik, und dem Vorsitzenden der Prüfungskommission, Prof. Dr. Jan Dominik Kuhlmann. „Beide Promotionen sind ein wichtiger Schritt für die akademische Hebammenausbildung und die Weiterentwicklung der professionellen Hebammenwissenschaft“, sagt Pauline Wimberger. „Die Anforderungen an den Beruf haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich geändert. Zum Beispiel steigt der Anteil der schwangeren Frauen mit chronischen Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauferkrankungen. Hebammen haben eine wichtige Aufgabe bei der Versorgung dieser Frauen und müssen neben einem hohen Maß an evidenzbasiertem Wissen, individuell begleiten, um die Gesundheit der Frauen sowie die ihres Kindes zu fördern. Dabei sind interprofessionelle Zusammenarbeit, psychologische Unterstützung und die Fähigkeit, auf komplexe medizinische Bedürfnisse einzugehen, unerlässlich.“
Nachsorge im Blick behalten
Friederike Seifert hat in ihrer Arbeit untersucht, wie es Müttern und Babys rund um die Geburt geht, wenn die Frauen bereits vor der Schwangerschaft an Diabetes erkrankt waren oder währenddessen an Schwangerschaftsdiabetes litten. Sie untersuchte beispielsweise das Teilnahmeverhalten an der spezifischen Nachuntersuchung sechs bis zwölf Wochen nach der Geburt und erfasste die Zufriedenheit der betroffenen Frauen mit der prä- und postpartalen Beratung sowie der Aufklärung durch Hebammen und Ärzte.
Die Arbeit von Katharina Langton beschäftigte sich mit der Problematik des Managements der ambulanten Nachsorge von Frauen, die während der Schwangerschaft an Bluthochdruck und dessen Folgen wie Präeklampsie oder dem HELLP-Syndrom leiden. Dabei verglich sie die verschiedenen Ausprägungen der Erkrankungen und analysierte, welche Faktoren einen Einfluss auf die Teilnahme an Nachsorgeuntersuchungen hatten.
Akademische Ausbildung in Dresden
Die Ausbildung von Hebammen hat in Dresden eine lange Tradition. Seit Oktober 2021 bietet auch die Medizinische Fakultät der TUD eine akademische Ausbildung an und ist damit eine von 56 Hochschulen deutschlandweit. Mittlerweile sind insgesamt 102 Studierende am Zentrum für Hebammenwissenschaft eingeschrieben. Es umfasst eine Regelstudienzeit von sieben Semestern und zeichnet sich durch eine hohe Verzahnung von Theorie und Praxis aus.