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13.01.2025 | News Hebammen | Nachrichten

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Adipositas: Risiken erkennen, Chancen nutzen

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Adipositas während der Schwangerschaft bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich – sowohl für die Gesundheit der Mutter als auch für die des Kindes. In der aktuellen Ausgabe von HebammenWissen beleuchten unsere Autor*innen, wie Hebammen präventiv handeln, Risiken mindern und die Gesundheitskompetenz ihrer Klientinnen stärken können.

Adipositas betrifft weltweit immer mehr Frauen im gebärfähigen Alter. Fast die Hälfte der Schwangeren in Deutschland beginnt ihre Schwangerschaft mit Übergewicht oder Adipositas. Die damit verbundenen Risiken sind sowohl medizinischer als auch psychosozialer Natur.

Maternale Adipositas und ihre Auswirkungen

Die intrauterine Umgebung adipöser Mütter prägt die Entwicklung des Kindes nachhaltig. Durch metabolische Veränderungen wie Insulinresistenz oder chronische Entzündungen erhöht sich das Risiko, dass Kinder später an Übergewicht oder Typ-2-Diabetes leiden. Besonders in den ersten 1.000 Tagen – von der Empfängnis bis zum zweiten Lebensjahr – ist eine gezielte Betreuung durch Ernährung und Bewegung wichtig.

Ein weiteres Problem stellt die niedrigere Stillrate adipöser Mütter dar. Stillen gilt als Schutzfaktor in Zusammenhang mit der Entstehung von Übergewicht. Biologische Faktoren wie geringere Prolaktinwerte, erschweren jedoch die Milchproduktion. Gleichzeitig spielen psychosoziale Hindernisse, etwa ein negatives Körperbild oder Stigmatisierungserfahrungen, eine Rolle.

Im Fachartikel „Einfluss maternaler Adipositas auf die metabolische Prägung“  lesen Sie mehr über diese Zusammenhänge.

Lebensstilinterventionen erfolgreich umsetzen

Die Umsetzung von Ernährungs- und Bewegungsinterventionen bei übergewichtigen Schwangeren erfordert nicht nur fachliches Wissen, sondern auch ein Verständnis für individuelle Lebenssituationen. Verhaltenstheoretische Modelle können Hebammen dabei helfen, Schwangere zu motivieren und sie bei der langfristigen Etablierung gesunder Lebensweisen zu unterstützen.

Praktikable Methoden wie die „Tiny Habits“-Strategie, bei der kleine Veränderungen im Alltag gefördert werden, haben sich als besonders effektiv erwiesen. Der Artikel „Übergewichtig und schwanger: Interventionen umsetzen“ zeigt weitere Strategien und gibt wertvolle Tipps für die Beratung.

Schwangere essen nicht für zwei

Tatsächlich steigt der Kalorienbedarf in der Schwangerschaft nur moderat: Ab der 16. Schwangerschaftswoche um etwa 250 kcal, ab der 30. Woche um 500 kcal. Für Frauen mit einem BMI über 30 ist oft keine zusätzliche Kalorienaufnahme nötig. Entscheidend ist nicht die Menge, sondern die Qualität der Nahrung. Eine Ernährung mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und hochwertigen Proteinen versorgt Mutter und Kind optimal, ohne eine übermäßige Gewichtszunahme zu fördern.

Eine ausgewogene Ernährung und moderate Bewegung gehören zu den wichtigsten Maßnahmen, um das Risiko geburtshilflicher Komplikationen zu reduzieren. Der Artikel „Gesund essen und aktiv sein in der Schwangerschaft“  beleuchtet, wie Hebammen Schwangere dabei unterstützen können, eine gesunde Gewichtszunahme zu erreichen. Dabei wird auch auf praktische Empfehlungen zu Mahlzeitenplanung und geeignete Bewegungsarten eingegangen, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen.

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