07.10.2020
Monitoring von Leistungsdispositionen in der Pflege
Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 3-4/2020
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Hintergrund
Die Kompetenzen von Mitarbeitenden im Rahmen eines Modells abzubilden, ausgerichtet auf die jeweilige Strategie des Unternehmens, diese zu bewerten und entsprechend durch gezielte Fort- und Weiterbildungen zu unterstützen, sind in anderen Wirtschaftszweigen gang und gäbe. Die zunehmende Hinwendung zum Kompetenzbegriff ist bedingt durch die wachsenden Anforderungen an die Arbeitswelt durch Globalisierung, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt und den gesellschaftlichen Wandel. Angesichts dieser Herausforderungen und der knappen Ressourcen an Fachkräften müssen Mitarbeitende, auf Grundlage formeller und informeller Wissensbestände, kreativ und selbstorganisiert handeln können. Davon ist die Pflege nicht ausgenommen.
Ziel
Ziel ist die Auseinandersetzung mit den Leistungsdispositionen Pflegender, dabei soll der Fokus auf Kompetenzen gelegt werden. Wie sind diese abbildbar und zu erfassen? Dabei soll der praktische Nutzen herausgearbeitet werden und in einer Empfehlung für die Praxis münden.
Methodik
Zum Abgleich der theoretischen Ergebnisse aus der Literaturrecherche, und um die Sicht der Praxis mitaufzugreifen, wurde eine Fokusgruppe initiiert. Pflegende der operativen Führungsebene wurden dabei hinsichtlich ihrer Meinung zu Erfahrung und Kompetenz ihrer Mitarbeitenden befragt. Zur Auswertung des Datensatzes wurde die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring angewendet.
Ergebnisse
Die Aussagen der Teilnehmenden der Fokusgruppe bestätigten die theoretisch gewonnenen Aussagen zu Kompetenzen Pflegender. Sie heben die Mehrdimensionalität dieser Leistungsdisposition hervor, welche weit mehr ist als die Bündelung von Fachwissen. Insbesondere der soziale Aspekt pflegerischer Kompetenz wird benannt, und die Relevanz informeller Lernprozesse. Dabei wird dem Dialog mit der Praxis und dem damit verbundenen Erfahrungszuwachs ein besonderer Stellenwert zuerkannt.
Schlussfolgerung
Deutlich wird, dass im Rahmen der Abbildung und Bewertung von Leistungsdispositionen noch ein Handlungsbedarf besteht. Die theoretischen Erkenntnisse sowie aktuellen Anwendungsbeispiele und daraus resultierende Vorteile für die Praxis konnten aufgezeigt werden und zu einer praktischen Empfehlung beitragen.
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