01.12.2012 | originalarbeit / pflegewissenschaft
Möglichkeiten und Grenzen der Erfassung von gesundheilichen Ressourcen und Risiken älterer pflegender Angehöriger
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 10/2012
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Im Rahmen des Forschungsprojekts „Gesundheitsförderung für ältere pflegende Angehörige“ wurde ein Assessment-Instrument zur Ermittlung individueller gesundheitsbezogener physischer und psychischer Ressourcen und Risiken pflegender Angehöriger entwickelt. Daraus wird der persönliche Bedarf an Gesundheitsförderung ableitbar und ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Die Implementierung des softwaregestützten Assessments erfolgte in die Strukturen der gesetzlichen Krankenkasse Deutsche BKK in Wolfsburg.
Im Zentrum der Studie stehen ältere pflegende Angehörige (50 +), mit denen das Assessment durchgeführt wurde. Als standardisiertes Verfahren erstellt es Ressourcen- und Risikoprofile und differenziert nach 9 Typen. Jedem Typ ist ein Angebot der Gesundheitsförderung zugeordnet. Dieser Beitrag präsentiert Befunde aus der einjährigen Implementierungsphase.
Das Assessment konnte mit 202 pflegenden Angehörigen (Altersdurchschnitt 64,8 Jahre) durchgeführt werden. Bei knapp 80 % der Befragten ließen sich mittlere bis niedrige Ressourcen im physischen und psychischen Bereich ermitteln. Damit wies diese Personengruppe einen hohen Bedarf an Gesundheitsförderung auf. Obgleich im Assessment 94 % der Angehörigen angaben, Interesse an einem Angebot zu haben, blieb die Inanspruchnahme hinter den Erwartungen zurück.
Das Projekt „Gesundheitsförderung für ältere pflegende Angehörige“ zeichnete sich durch einen direkten Theorie-Praxis-Transfer aus. Zukünftig ist zu überlegen, ob das Instrument auch in anderen Einrichtungen eingesetzt werden kann.