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26.09.2024 | Leitthema
Mobiler Computertomograph auf dem Oktoberfest – Stellenwert im Großschadensfall
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin
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Das Münchner Oktoberfest ist das besucherstärkste Volksfest der Welt. Die Ansprüche an den sicheren Ablauf dieser jährlichen Massenveranstaltung sind sowohl im Regelbetrieb als auch für die Planungen des nichtregulären Ablaufs enorm hoch. Im Jahr 2022 und 2023 wurde zur Stabilisierung der klinischen und präklinischen Notfallmedizin erstmals ein mobiler Computertomograph (CT) auf dem Festgelände implementiert bzw. stationiert. Er wurde zur Diagnostik von Verletzungen im Kopf-Hals-Bereich eingesetzt und hat so in den meisten Fällen eine abschließende Behandlung vor Ort ermöglicht. Mobile CT-Geräte werden in der militärischen Medizin zur Diagnostik an der Front und auch zur Triage eingesetzt. Die Präsenz eines voll ausgestatteten CT auf dem Oktoberfest eröffnet somit die Möglichkeit des Einsatzes bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV). Rot triagierten Patienten sollte weiterhin die oberste Transportpriorität eingeräumt werden. Im Falle eines MANV mit hoher Anzahl an Patienten und nicht ausreichender Transportkapazität schlagen wir den Einsatz der Ganzkörpercomputertomographie (GKCT) bei gelb triagierten Patienten vor. Der Radiologe und ein abschnittsleitender Notarzt bzw. leitender Notarzt sollen eine Kurzbefundung durchführen. Konsequenzen des Befunds können lebensrettende Notfallmaßnahmen, eine Hochstufung der Transportpriorisierung, keine Änderung oder die Entscheidung, dass ein Transport in ein weiter entfernt gelegenes Krankenhaus möglich ist, sein. Wir sehen in der Nutzung des auf dem Münchner Oktoberfest befindlichen mobilen CT Potenzial für den Einsatz bei einem MANV mit hoher Patientenzahl und eingeschränkter Transportkapazität. Hier bedarf es einer speziellen Vorbereitung der Infrastruktur, des Geräts und Personals sowie einer stringenten Planung.