Bildgebende Systeme für die medizinische Diagnostik sind ohne digitale Bildverarbeitung nicht mehr denkbar. In modernen Krankenhäusern wurden neben den ohnehin digitalen Verfahren wie Computer- oder Magnetresonanztomographie bislang analoge Verfahren wie Endoskopie oder Filmröntgen durch digitale Sensoraufnahmen ersetzt. Ultraschalldaten werden mittlerweile als Film ebenso digital gespeichert. Große Dateien ersetzen also die früher zu Dokumentationszwecken erstellten Ausdrucke. Die Medizinische Bildverarbeitung umfasst alle Modifikationen dieser Digitaldaten. Dieses Kapitel gibt eine Einführung in die Methoden der Medizinischen Bildverarbeitung. Nach grundlegenden Vorbemerkungen zur Terminologie wird die Bildbearbeitung behandelt, insoweit dies zum Verständnis dieses Kapitels nötig ist. Anschließend werden die Kernschritte der Bildauswertung Merkmalsextraktion, Segmentierung, Klassifikation, Vermessung und Interpretation in eigenen Abschnitten vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Segmentierung medizinischer Bilder. Es werden die wichtigsten Aspekte medizinischer Datenvisualisierung skizziert sowie ein kurzer Abriss der Bildspeicherung und des Bilddatenmanagements gegeben. Abschließend geht das Kapitel auf vergangene, gegenwärtige und künftige Herausforderungen an die Medizinische Bildverarbeitung ein.