Die Mammasonographie nahm ihren Anfang in der klinischen Anwendung zur Diagnose gutartiger und bösartiger Veränderungen der Brust in den 1970er-Jahren. Mit der fortschreitenden technischen Entwicklung zu hochauflösenden Schallsonden stellt die Mammasonographie heute ein sowohl komplementäres zu anderen bildgebenden Methoden ergänzendes, als auch ein eigenständiges diagnostisches Verfahren dar. Durch ihre den anatomischen Gegebenheiten nahen Darstellung des Drüsengewebes besitzt die Mammasonographie Vorteile in der diagnostischen Differenzierung gegenüber Methoden wie der Mammographie, die Überlagerungen der Bildebenen anwendet und die Diagnose mehr aus Sekundärphänomenen der Tumorentwicklung ableitet. Da der diagnostische Prozess »real time« abläuft, hängt die Leistungsfähigkeit der Mammasonographie – neben der technischen Ausrüstung – entscheidend von der Kompetenz des Untersuchers ab. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, erreicht die Mammasonografie sowohl bei der symptomatischen Patientin (mit Tastbefund) als auch bei der asymptomatischen Patientin (Früherkennung) eine hohe diagnostische Treffsicherheit (Sensitivität). Zur definitiven (histologischen) Diagnosesicherung bedarf es der ultraschallgesteuerten Stanzbiopsie. Aufgefundene Herdbefunde werden nach dem ACR-BI-RADS-Atlas und nach den Kriterien der DEGUM nach Merkmalen beschrieben und einer Kategorie nach BI-RADS 1–5 entsprechend von benigne bis hochsuspekt zugeordnet.