Prioritätenorientiertes Schockraummanagement

In der Akutversorgung des polytraumatisierten Patienten im Schockraum hat die Stabilisierung der Vitalfunktionen die oberste Priorität. Im interdisziplinären Schockraummanagement kommt die Aufgabe der Stabilisierung, Aufrechterhaltung und Kontrolle der Vitalfunktionen dem Anästhesisten zu. Zusätzliche Aufgaben sind Analgesie, Narkose und Volumenersatztherapie, ein adäquates Monitoring muss sichergestellt werden. Bei der Versorgung des Polytraumapatienten dienen Algorithmen dem strukturierten und effizienten Schockraummanagement. Die Aufteilung in 4 Phasen erfolgt nach der Dringlichkeit der Maßnahmen. Die Phase Alpha der lebensrettenden Sofortmaßnahmen geht unmittelbar in die Phase Bravo der dringlichen Sofortmaßnahmen über. Die Phase Charlie dient der Diagnose und Therapieeinleitung akut bedrohlicher Verletzungen aller Organsysteme, die Phase Delta umfasst zusätzliche Verletzungen oder Funktionsstörungen. Der vorliegende Weiterbildungsbeitrag beschreibt die auf diesen Konzepten basierenden strukturierten Abläufe im Rahmen des prioritätenorientierten Schockraummanagements.