Als präklinische Sonographie bezeichnet man die Anwendung der seit Jahrzehnten im klinischen Alltag bewährten Sonographie in der präklinischen Notfallversorgung zur Differenzialdiagnose unterschiedlicher Erkrankungen. Neben der Entwicklung speziell für den präklinischen Einsatz konzipierter tragbarer Sonographiegeräte und Etablierung eines kompakten Ausbildungskonzeptes konnten mittlerweile umfangreiche valide Daten über den Einsatz der Sonographie in der präklinischen Phase der Traumaversorgung erhoben werden. Im Wesentlichen führt die präklinische Diagnostik einer abdominellen oder thorakalen Verletzung mittels Sonographie zu einer Optimierung des präklinischen und frühen klinischen Managements schwerverletzter Patienten. Die präklinische Sonographie wird als das „12-Kanal-EKG der Chirurgie“ bezeichnet, was bereits die Relevanz der präklinischen Diagnostik unmissverständlich hervorhebt und den Stellenwert dieser Innovation in der Traumaversorgung charakterisiert. Abgesehen von der Sonographie in der Traumatologie existieren weitere Indikationen zum außerklinischen Einsatz der Ultraschalluntersuchung. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die Indikationsbreite der präklinischen Sonographie, die Untersuchungstechnik sowie aktuelle Daten bisheriger Studien.