Die 11. berufspolitische Tagung der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Notärzte (agswn e. V.) befasste sich mit den Perspektiven für die Leitstelle unter den Aspekten Personalqualifikation, Leitstellentechnologie, Organisationsstruktur und Qualitätsmangement.
Die Qualifikation als Leitstellendisponent setzt die Ausbildung zum Rettungsassistenten oder Feuerwehrbeamten voraus. Entsprechend dem Aufgabenspektrum der Leitstelle muss eine umfangreiche Zusatzausbildung im jeweils anderen Dispositionsbereich sowie eine leitstellenspezifische Ausbildung erfolgen.
Technische Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Leitstelle bestehen in der Nutzung der Dienste öffentlicher Mobilfunk- und Festnetze (SMS, UMTS), die GPS-gesteuerte Fahrzeugdisposition, der Online-Datenaustausch mit Nachbarleitstellen, Arztpraxen, Kliniken und Rettungswachen sowie die Übermittlung von Positionsdaten beim Notruf 112. Notrufabfrageprotokolle können die Einsatzdisposition durch Einführung standardisierter und überprüfbarer Abläufe optimieren.
Die Einführung der europaweit gültigen Notrufnummer 112 für alle nichtpolizeilichen Notrufe bedingt den Aufbau Integrierter Leitstellen als optimale Organisationsstruktur. Die Umsetzung eines entsprechenden Konzeptes bedarf einer klaren gesetzlichen Vorgabe sowie einer detaillierten Projektplanung bezüglich Organisationsstruktur (Betreiberkonzept), Personalplanung, eingesetzter Leitstellentechnologie und Kostenmanagements.
Qualitätsmanagement in der Leitstelle umfasst die Bereiche Strukturqualität (personelle Ausstattung und Organisationsstruktur), Prozessqualität (Entwicklung strukturierter Abfragesysteme, von Indikationskatalogen für die einzelnen Rettungsmittel sowie die Festlegung von Zielkliniken für vitalbedrohte Patientengruppen) und Ergebnisqualität (Überprüfung des Zeitmanagements in der Leitstelle und Kontrolle der Dispositionsqualität).