01.10.2010 | Originalarbeit
Leben und Sterben in Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz
Eine explorative qualitative Studie
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 5/2010
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Wohngemeinschaften und Wohngruppen für Menschen mit demenzieller Veränderung gewinnen an Bedeutung. Im Zusammenwirken von Betroffenen, ihren Angehörigen, professionellen Pflegekräften und freiwilligen Helfer(inne)n kann individualisierte Betreuung, Pflege und Begleitung gelingen. Die noch wenig untersuchte Fragen, wie das Leben bis zuletzt, Sterben, Tod und Trauer in Wohngemeinschaften aussehen, liegen der vorliegenden explorativen qualitativen Studie zugrunde. Die letzte Lebensphase, ethische Entscheidungen und die Frage, welche Bedeutung Hospiz und Palliative Care zukommen, wurden in multiperspektivischen Interviews beleuchtet. Es zeigte sich, dass soziale Teilhabe in unterschiedlichen Stadien der Erkrankung möglich ist. Abschied nehmen, Sterben, Tod und Trauer sind integrale Bestandteile in den Wohngemeinschaften. Dabei nehmen Kommunikation und die Beziehung zu Angehörigen einen zentralen Stellenwert ein, insbesondere wenn es um ethische Entscheidungen am Lebensende geht. Hospiz und Palliative Care kommt eine – wenn auch geringe – Bedeutung in Fragen der Betreuung, bei therapeutischen und ethischen Entscheidungen sowie im Umgang mit Trauer zu.
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