Die Prognose von Patienten nach Herzstillstand hängt wesentlich vom schnellstmöglichen Beginn einer suffizienten Wiederbelebung ab. Das Ziel von Erste-Hilfe-Kursen ist es, die grundlegenden Maßnahmen zur Lebensrettung zu vermitteln um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Die vorliegende Studie untersucht die Qualität und Leitlinienkonformität der Reanimation durch junge Erwachsene nach kürzlich absolviertem Erste-Hilfe-Kurs.
120 Oberstufenschüler wurden mit Reanimationsphantomen konfrontiert. Die von den Schülern durchgeführten Aktionen wurden als Film aufgezeichnet und die Effektivität der Wiederbelebung mit Hilfe der Analysesoftware der Reanimationsphantome über einen Zeitraum von 3 min bewertet.
Die gemäß der ERC-Leitlinie empfohlenen Aktionen wurden oft nicht korrekt ausgeführt. Die Kompressionen waren häufig zu flach, und auch die Beatmung war oft unzureichend, was auf ein zu niedriges oder zu hohes Atemzugvolumen zurückzuführen war. Studienteilnehmer, die Mitglieder von Rettungsorganisationen sind, führten eine bessere Beatmung durch, unterbrachen aber die Kompression weit länger als in der aktuellen Leitlinie zur Herz-Lungen-Wiederbelebung vorgesehen.
Erste-Hilfe-Kurse scheinen bezüglich der Befähigung der Versuchspersonen, eine korrekte Herz-Lungen-Wiederbelebung durchzuführen, unzureichend zu sein. Beatmung stellt für die Mehrheit der Versuchspersonen ein relevantes Problem dar und führt zu langen Unterbrechungen der Herzdruckmassage. Die inhaltlichen und strukturellen Vorgaben für Erste-Hilfe-Kurse sollten überdacht werden.