Das Syndrom Demenz ist gekennzeichnet durch viele Störungen der kortikalen Funktionen des Gehirns. Die sinkende Alltagskompetenz ist insbesondere durch die Verminderung der Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit bedingt. Zahlreiche Studien zum körperlichen Training zeigen positive antidemenzielle Effekte im Frühstadium der Erkrankung.
Kann bei Demenz durch Anwendung des Brain-Gym-Konzepts die Konzentrationsfähigkeit verbessert und damit die Alltagskompetenz erhalten werden?
Studierende der Medizinpädagogik und vorab geschultes Pflegepersonal führten täglich mit ambulant betreuten Demenzerkrankten Brain-Gym-Übungen durch. In einem Interventionsgruppen-Kontrollgruppen-Design wurde die Konzentration monatlich getestet und die Alltagskompetenz nach der 4-monatigen Intervention beurteilt.
Im Ergebnis zeigten sich ein deutlich besseres Abschneiden der Interventionsgruppe beim Konzentrationstest zu allen 4 Testzeitpunkten ohne Signifikanz gegenüber der Kontrollgruppe sowie eine Verbesserung der Alltagskompetenz in der Beurteilung durch das Pflegepersonal.
Das Brain-Gym-Konzept kann bei Demenz in der Praxis eingesetzt werden, da es wegen der geringen koordinativen und konditionellen Anforderungen passgenau für die Zielgruppe und unkompliziert nutzbar für Betreuungspersonen ist. Ein signifikanter Nachweis der positiven Wirkung auf die Konzentration und die Alltagskompetenz ist mit der vorliegenden Pilotstudie noch nicht gelungen.