Zusammenfassung
Im Folgenden werden die physiologischen Hintergründe, die Durchführung und die Interpretation von kardiopulmonalen Ausdauerkapazitätstests erläutert. Gute Kenntnisse der Atem- und Leistungsphysiologie sind für Physiotherapeuten wichtig, da sie die Grundlage für die Interpretation der funktionsdiagnostischen Untersuchungsergebnisse sind. Die Objektivierung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist neben weiteren Untersuchungen eine wichtige diagnostische Maßnahme bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen. Mittels Spiroergometrie, Spirometrie, EKG-Ableitung und Blutgasanalyse können kardiale, ventilatorische, metabolische und muskuläre Faktoren charakterisiert und bzgl. ihres Stellenwertes zur Differenzierung untersucht werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, zwischen manifesten (in Ruhe) und latenten (unter Belastung) leistungslimitierenden Faktoren zu unterscheiden. Die in diesem Kapitel beschriebenen Methoden und Messparameter richten sich nach den Kriterien zur Beurteilung der Leistungslimitierung der American Thoracic Society/American College of Chest Physicians (ATS/ACCP
2003) sowie nach den aktuellen Empfehlungen der European Respiratory Society (Radtke et al.
2019) und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (Meyer et al.
2018).