In Entscheidungssituationen wird heute von einer mündigen Person etwas Paradoxes verlangt: autonom zu sein und sich zugleich der Gesellschaft gegenüber konform zu verhalten. Wir sind soziale Wesen, auf Kommunikation und Lernen angelegt. Aber können wir bei solch einem emotionalen Thema wie Sterben und Tod „vernünftig“ entscheiden, was wir wie wollen? Können wir das auf dem Sterbelager überhaupt noch – in einem Zustand, der sich extrem von dem unterscheidet, zu dem wir eine Patientenverfügung erstellten? Für aufgeklärte Menschen gibt es keine Institution und keine Personen, die uns vorschreiben können, wie wir zu sterben haben. Aber: Wann, unter welchen Bedingungen sind wir überhaupt selbstbestimmt? Eine persönliche „Wunschliste“ über das eigene Sterben wird zur Diskussion gestellt.