Ausgehend von der komplexen Bedarfslage jung erkrankter Parkinsonpatienten werden in paradigmatischer Absicht verschiedene Dimensionen von Versorgungsbrüchen vorgestellt, wie sie für chronisch Kranke typisch sind und die das Bewältigungshandeln der Betroffenen in besonderer Weise herausfordern. Neben den organisatorischen Schnittstellen, die eine zum Teil aufreibende zeitliche und sachliche Kooperationsarbeit erfordern, sind es insbesondere die Brüche im institutionellen und konzeptionellen Versorgungszusammenhang, die nicht-intendierte und für den Krankheitsverlauf kontraproduktive Folgen nach sich ziehen und auf diese Weise sowohl für Betroffene wie für die Solidargemeinschaft unnötige Kosten erzeugen. Die zukünftige Entwicklung des Versorgungssystems muss mehr als bisher seine Leistungen krankheits- und lebensphasenspezifisch an den Bedarfen der Betroffenen ausrichten, Kommunikations- und Verständigungsbarrieren sowie Brüche in den Handlungslogiken unterschiedlicher Disziplinen abbauen.