01.05.2015 | PflegePositionen
Editorial
Jugendliche begleiten
Erschienen in: Heilberufe | Ausgabe 5/2015
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Jugendliche mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen werden mit ihren Familien bis zum 18. Geburtstag in pädiatrischen Einrichtungen der Gesundheitsversorgung medizinisch und pflegerisch begleitet. Aber – was passiert nach dem 18. Geburtstag? Diese Frage gewinnt zunehmend an Bedeutung, denn 80–90% aller Kinder und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen erreichen das Erwachsenenalter. Aber die Behandlung von Erwachsenen in pädiatrischen Einrichtungen wird in Deutschland regelhaft nicht finanziert. Deshalb müssen wir insbesondere im Bereich der professionellen Pflege den Blick auf diese Schnittstelle in der Gesundheitsversorgung richten. Denn: Verlieren wir durch die Fokussierung auf die Bedarfe der älter werdenden Gesellschaft den Blick auf die Erfordernisse von Kindern und Jugendlichen, drohen Versorgungsbrüche, Fehl- und Unterversorgung mit weitreichenden Folgen. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen mahnte bereits 2009 „Koordinationsdefizite“ im Bereich des Übergangs vom kinderzentrierten in ein erwachsenenorientiertes Versorgungssystem an. Die Gestaltung dieses Transitionsprozesses muss interdisziplinär unter Mitwirkung der professionellen Pflege erfolgen. Nötig sind die Entwicklung von Schulungsprogrammen, die das Thema „Transition“ aufgreifen und das Fallmanagement, das heißt die Koordination und Begleitung des Übergangs. Entsprechende Modelle, zum Beispiel im „Kompetenznetz Patientenschulung im Kindes- und Jugendalter e.V. (KomPaS)“ und im „Berliner TransitionsProgramms (BTP)“, gibt es bereits. …Anzeige