Hintergrund
Akute Intoxikationen sind häufig ein Grund, den Rettungsdienst zu alarmieren. Das Vorgehen vor Ort erleichtert ein Algorithmus, mit dessen Hilfe Differenzialdiagnosen, Begleiterkrankungen und Therapiemöglichkeiten bearbeitet werden können. Gleichzeitig kann eine interne Qualitätskontrolle durchgeführt werden.
Fragestellung
Erlaubt die Anpassung eines Algorithmus eine interne Qualitätsüberprüfung ohne Abstriche in der Patientenbetreuung?
Material und Methoden
2010 wurden von der rettung chur 169 vergiftete Patienten betreut, in zwei Etappen vergleichend behandelt und in einer dritten/mittleren Etappe die Mitarbeiter gemäß eines neuen Algorithmus geschult.
Ergebnisse
Das Patientengut und die Intoxikations- bzw. Verletzungsmuster sind mit internationalen Studien vergleichbar. Die Arbeit mithilfe des geänderten Algorithmus erlaubte Verbesserungen, besonders bei der Dokumentation der klinischen Befunde und Umsetzung therapeutischer Maßnahmen.
Schlussfolgerung
Da im Falle eines vergifteten Patienten präklinisch oft situationsbedingt Unklarheiten herrschen, hilft ein Algorithmus, die Behandlung so zu gestalten, dass sowohl für den Patienten die maximale Versorgung durchgeführt als auch reproduzierbare, qualitätssichernde Maßnahmen umgesetzt werden können.