In der Akutversorgung des schwerverletzten Patienten im Schockraum hat die Stabilisierung der Vitalfunktionen oberste Priorität. Schockraummanagement ist auch Zeitmanagement: Neben einer Optimierung der Infrastruktur unter Einbindung digitaler Techniken, insbesondere der Sonographie (FAST) und Mehrschichtcomputertomographie (MSCT), ist das zentrale Anliegen einer interdisziplinären Schockraumversorgung, lebensbedrohliche und schwerwiegende Verletzungen rasch zu diagnostizieren und unverzüglich adäquate Therapiemaßnahmen einzuleiten. Ein wesentlicher Bestandteil in diesem komplexen Management sind definierte Protokolle und Algorithmen. Im Hinblick auf das Qualitätsmanagement in der Traumaversorgung verfügen die am Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie teilnehmenden Kliniken über eine Option, Schwachstellen zu identifizieren und verbesserte Konzepte zu erarbeiten, umzusetzen und zu überprüfen. Neue Ansätze im Schockraummanagement fokussieren „Standard Operation Procedures“, die über die vorgegebene Funktionszuordnung durch die klinischen Fachgebiete Unfallchirurgie, Anästhesiologie und Radiologie hinausgehen und sich an den in der Akutversorgung im Schockraum zu übernehmenden Funktionen orientieren, d.h. dem Management von Atemwegen, Atmung/Beatmung und Zirkulation.