01.03.2015 | PflegeAlltag
Stich- und Schnittverletzungen
Infektionsrisiken in der Altenpflege
Erschienen in: Heilberufe | Ausgabe 3/2015
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_ Seit März 2014 sind Arbeitgeber in Altenpflegeeinrichtungen verpflichtet, ihre Mitarbeiter vor Stich- und Schnittverletzungen zu schützen. Doch Heimbetreiber haben nur begrenzte Möglichkeiten, Verletzungsrisiken zu minimieren. Das zeigen die Ergebnisse einer Untersuchung der Initiative SAFETY FIRST! Laut der Umfrage hat sich über die Hälfte der insgesamt 336 befragten Mitarbeiter in der Altenpflege bereits an einem scharfen oder spitzen medizinischen Instrument verletzt. Nach einer Überarbeitung der TRBA 2501 im März 2014 sollte das nicht mehr möglich sein, schließlich kann es durch eine solche Verletzung zur Übertragung von Infektionserregern kommen. Zwar kennen 94,1% der Befragten die möglichen Folgen einer Nadelstichverletzung, jedoch kommen Instrumente mit Sicherheitsmechanismus nur bei weniger als einem Drittel der Befragten zum Einsatz. Dieser Widerspruch lässt sich auf Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen zurückführen: 66,9% der Befragten gaben an, die Auswahl der Instrumente nicht beeinflussen zu können, da diese vom Hausarzt des Bewohners verordnet würden. „Während sich die Sicherheitsstandards für Arbeitskräfte in allen anderen Bereichen der medizinischen Versorgung laufend verbessert haben, besteht in der Altenpflege weiterhin erheblicher Nachholbedarf. Dort gehören Infektionsrisiken weiterhin zum Alltag“, so Rolf Höfert, Geschäftsführer des DPV und Mitglied der Initiative. Die Initiative SAFETY FIRST! Deutschland macht seit über zehn Jahren auf die Dringlichkeit und Aktualität des Themas Nadelstichverletzungen aufmerksam. …Anzeige