Zusammenfassung
Die Entzündungen des Herzens werden in eine Endokarditis, Myokarditis und Peri(myo)karditis eingeteilt. Unter einer Endokarditis versteht man eine akute oder subakute bzw. chronische Entzündung des Endokards (meist) der Herzklappen. Neue bildgebende Verfahren und neue Antiinfektiva haben Diagnostik und Behandlung in den letzten 10 Jahren erleichtert, ohne jedoch die hohe Mortalität wesentlich zu senken. Wie bei der Sepsis ist die Zeit der bestimmende Faktor in der Behandlung. Bei der Myokarditis handelt es sich um eine akute oder chronische Inflammationsreaktion des Myokards (sog. inflammatorische Kardiomyopathie) diverser Genese, die in unterschiedlichem Umfang Kardiomyozyten, interstitielles und perivaskuläres Bindegewebe sowie koronare Arteriolen, Kapillaren und in einigen Fällen sogar die epikardialen Koronararterien einbezieht. Bei der Perikarditis handelt es sich um eine Entzündung des Epi- und des Perikards, die als isolierte Perikarditis oder in Kombination mit einer Myokarditis (15–30 %), als sog. Perimyokarditis, auftreten kann. Entsprechend dem klinischen Verlauf wird sie in eine akute, chronische (>3 Monate anhaltende Perikarditis), chronisch-persistierende Perikarditis und eine Pericarditis constrictiva eingeteilt. Meist manifestiert sie sich primär als akute Verlaufsform, in 20 % ist ein Übergang in eine chronische Erkrankung mit rezidivierenden Schüben möglich. Bei den Entzündungen der Gefäße werden Phlebitiden (Entzündungen der Venen) und Arteriitiden (Entzündungen der Arterien) unterschieden. Während es sich bei den Arteriitiden oft um immunologische bzw. rheumatische Pathologien handelt, sind die Phlebitiden dagegen meist bakteriell bedingt.