Die Verkürzung des reanimationsfreien Intervalls beim Herz-Kreislauf-Stillstand erhöht die Überlebensrate. Smartphone-basierte Systeme können Ersthelfer in der Nähe des Notfallorts orten und alarmieren.
Etablierung eines Ersthelferalarmierungssystems, technische Weiterentwicklung und Anpassung an regionale Strukturen.
Das System „Region der Lebensretter“ wurde im Juli 2018 in Freiburg etabliert. Mittels halbjährlicher Evaluation wurde der Bedarf für Optimierungen festgestellt und im Sinne eines PDCA(plan-do-check-act)-Zyklus umgesetzt. Die nötigen Funktionen wurden spezifiziert („plan“), programmiert, getestet und freigegeben („do“). Anschließend wurden die Änderungen evaluiert („check“) und bei Bedarf weitere Optimierungen durchgeführt („act“).
Die Zahl der Ersthelfer stieg von 276 (2. Halbjahr 2018) auf 794 Helfer (1. Halbjahr 2020). Die Einsatzübernahmen stiegen von 30 % (2. Halbjahr 2018) bis auf 49 % (1. Halbjahr 2020). Folgende Funktionen wurden programmiert und umgesetzt: dynamischer Alarmierungsradius in Abhängigkeit der voraussichtlichen Eintreffzeit des Rettungsdiensts, lauter Alarm trotz Stummschaltung, Anbindung an AED-Datenbank, Ersthelferausweis, Statusmeldung „eingetroffen“, Angabe des Verkehrsmittels zur Optimierung des Algorithmus. Die Anzahl der vorhandenen AED nahm von 190 auf 270 zu.
Smartphone-basierte Alarmierungssysteme können das reanimationsfreie Intervall verkürzen. Neben der Gesamtzahl von Ersthelfern ist die technische Umsetzung entscheidend. Weitere Studien sollten auf der Basis valider Daten untersuchen, ob die Überlebensrate nach außerklinischem Herz-Kreislauf-Stillstand gesteigert werden kann. Die Anbindung der Systeme an Datenbanken der Qualitätssicherung im Rettungsdienst bzw. Reanimationsregister erscheint sinnvoll.