Zusammenfassung
Unter der Perspektive gelingender Lebenssouveränität erörtert der vorliegende Beitrag die Wechselwirkung zwischen alltäglicher Identitätsarbeit und Gesundheit. Das Erleben von Gesundheit beruht auf Selbstwahrnehmungs- und Selbstreflexionsprozessen, in dem sich ein biografisch gewordenes Verhältnis des Individuums zu seinem Körper und seiner Psyche niederschlagen. Entlang der folgenden vier Fragen werden die Kernbezüge zwischen beiden Konstrukten dargestellt: Wie wird Identitätsentwicklung zum Ausgangspunkt gesundheitsrelevanter Prozesse? Welchen Stellenwert haben identitätsrelevante Stressoren? Wie kann Identität als Quelle der Handlungsbefähigung verstanden werden? Wie lässt sich Gesundheit als Teilidentität verstehen? Den Hintergrund für die Antworten bilden das Modell alltäglicher Identitätsarbeit sowie Erkenntnisse der Salutogenese- und Belastungs-Bewältigungsforschung.