Zahlreiche diagnostische und therapeutische Prozeduren erfolgen über Gefäßzugänge. Hierbei können intra- und postprozedural erhebliche Komplikationen auftreten.
Ziel der vorliegenden Arbeit war die Aufarbeitung typischer Gefäßkomplikationen nach perkutaner Punktion. Dabei sollen Ursachen, Behandlungsoptionen und Möglichkeiten zur Prävention dargestellt werden.
Anhand eigener Fallbeispiele werden die typischen Verläufe dargestellt, zusammengefasst und mit der Literatur verglichen.
Als Hauptzugangsgefäß dient für die meisten Fachdisziplinen die A. femoralis communis. Kardiologen verwenden zunehmend auch die Unterarmgefäße. Neben einer korrekten Punktion kommt auch dem Management nach Entfernung der Schleuse eine entscheidende Bedeutung zu. Weiterhin kann es durch Punktionen im Rahmen von Kathetereinlagen zu Verletzungen von Gefäßen kommen. Als Komplikationen treten am häufigsten Blutungen, Aneurysmata spuria, AV-Fisteln und Gefäßverschlüsse auf. Die 3 letztgenannten finden sich gehäuft nach zu tiefer Punktion in der Leiste. Eine zu hohe Punktion geht mit einem erhöhten Risiko einer retroperitonealen Blutung einher. Durch großlumige Schleusen im Rahmen von perkutanen Aortenprothesen- oder Aortenklappenimplantationen steigt die Komplikationsrate deutlich an. Gefäßverschlusssysteme reduzieren die Komplikationswahrscheinlichkeit gegenüber der manuellen Kompression nicht. Neben der farbkodierten Duplex-Doppler-Sonographie (FKDS) kommt insbesondere der CT-Angiographie (CTA) eine zentrale Bedeutung bei der oft zeitkritischen Diagnostik zu. Die Behandlungsoptionen umfassen das gesamte Spektrum gefäßmedizinischer Interventions- und Operationstechniken.
Komplikationen an den Gefäßzugängen sind teilweise vermeidbar. Durch eine präinterventionelle Planung und korrekte Punktionstechnik kann ein Teil dieser Läsionen verhindert werden. Offen-operative Revisionen nach Blutung ziehen oft lange Verläufe nach sich, sodass möglichst minimalinvasive Verfahren eingesetzt werden sollten.