Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden ausführlich die Auswirkungen von Atemwegs- und Lungenerkrankungen auf die Anatomie und Funktion der primären und sekundären Atemmuskeln erläutert. Als Folge der chronischen Lungenüberblähung kommt es bei COPD-Patienten zu einer Verkürzung und Verdrängung des Zwerchfells. Hierdurch kommt es zu einer Absenkung und Abflachung des Zwerchfells. Die resultierende Kraftentwicklung bei Verkürzung der Muskulatur ist vermindert. Bei chronischer Verkürzung werden die seriell verknüpften Sarkomere zur Anpassung an die erhöhte Belastung zurückgebildet. Die Adaptation der Sarkomere kann die Verkürzung der Zwerchfellmuskulatur nur teilweise kompensieren, da die Veränderung der Geometrie und der Interaktion zwischen Zwerchfell und Thorax nur unzureichend ausgeglichen wird. Die Atemarbeit wird durch erhöhte Atemwegswiderstände, erhöhte Atemfrequenz und ungünstige Faserlänge der Atemmuskulatur, bedingt durch die Überblähung mit Abflachung des Zwerchfells und Verkürzung der Muskelfasern, negativ beeinflusst.