Das bundesdeutsche Rettungssystem sieht bei Vorliegen einer akuten, vital bedrohlichen Erkrankung im präklinischen Bereich den Einsatz des Notarztes vor. Ziel ist die schnell am Einsatzort verfügbare ärztliche Entscheidungs- und Handlungskompetenz. Das Einsatzspektrum ist interdisziplinär und erfordert Grundkenntnisse in nahezu sämtlichen klinischen Fachgebieten. Der Herz-Kreislauf-Stillstand ist dabei aufgrund der Tragweite für die Betroffenen eine der herausragenden medizinischen Aufgaben. Nicht nur hier ist die schnelle Verfügbarkeit der notärztlichen Hilfe für den Erfolg von zentraler Bedeutung. Die Abläufe am präklinischen Einsatzort werden oft von schwierigen äußeren Bedingungen, mangelhaften Informationen und begrenzten diagnostischen und therapeutischen Handlungsmöglichkeiten geprägt. Dem kann nur mit einem hohen Ausbildungsstand des gesamten Rettungsteams, klaren Therapiealgorithmen und einer optimalen Organisation der Rettungskette in der präklinischen Notfallmedizin begegnet werden. Nicht immer gelingt die Wiederherstellung oder Sicherung der Vitalfunktionen. Im Einzelfall gehen Einsätze mit der Erfahrung einer schicksalhaften Erfolglosigkeit einher – trotz aller Anstrengungen gerade bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Kenntnisse allgemeiner prognostischer Regeln und die konkrete Nachbesprechung im Team können die Verarbeitung solcher Konfliktsituationen erleichtern.