Mit der gesetzlichen Neuregelung der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung im Jahr 1997 stand der Notfallmedizin in Deutschland ein grundlegender Wandel bevor: Während für Patienten in einer Notsituation ohne Lebensbedrohung, wie bisher, der niedergelassene Haus- bzw. Facharzt im Rahmen des kassenärztlichen Notdienstes auch zu sprechstundenfreien Zeiten zuständig war, sollte der Patient mit einem lebensbedrohlichen Notfall künftig durch Rettungsdienst und Notarzt versorgt werden [
1]. Seither hat sich die Notfallmedizin in Deutschland rasant weiterentwickelt. Neben medizinischen Entwicklungen (flächendeckend verfügbarer Herzkatheter bei ST-Hebungsinfarkt, STEMI; optimierte Schlaganfallversorgung; strukturierte und zeitkritische Schwerstverletztenversorgung usw.) hat sich auch die Medizintechnik (12-Kanal-EKG, Kapnographie, nichtinvasive Beatmung, Telemedizin etc.) rasant entwickelt. Nach über 15-jähriger Diskussion wurde 2014 das Gesetz über den Beruf der Notfallsanitäterin und des Notfallsanitäters verabschiedet. In diesem Beitrag möchten die Autoren einige aktuelle Themen und Entwicklungen sowie zukünftige Herausforderungen aufgreifen und damit auch einen Ausblick auf die Zukunft der Notfallmedizin in Deutschland geben. Entsprechend dem Titel liegt der Schwerpunkt der Ausführungen auf dem
prähospitalen Sektor. …