Zusammenfassung
Um eine möglichst differenzierte Arbeit an den Funktionen des Kehlkopfs zu ermöglichen, bedarf es einer geschulten Wahrnehmung für die Vorgänge, die sich bei der Phonation abspielen. Konkrete Beobachtungsaufträge sollen diese Vorgänge für die Patientin erfahrbar machen. Dazu zählen z. B. die Wahrnehmung räumlicher Verhältnisse, der Enge und Weite im Kehlkopf und in den Ansatzräumen und die Aktivität beim Öffnen und Schließen der Glottis. Diese aktiven Wahrnehmungsvorgänge stärken das phonatorische Kontrollsystem im Bereich Kinästhetik und erleichtern den Transfer in den Sprech- bzw. Singmodus. Besonders für Patientinnen in Sprechberufen, Schauspielerinnen und Sängerinnen kann eine alleinige Kontrolle über den auditiven Kanal trügerisch sein, da Umgebungsgeräusche, Störschall oder ein ganzes Orchester den eigenen Stimmklang überdecken können. Für sie stellt die Eigenkontrolle über die Glottisfokussierung eine große Erleichterung dar.