Hintergrund
Pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz sind eine hoch belastete Personengruppe. Mit steigender Pflegedauer kommt es in der Regel zu einer Verschlechterung ihrer Gesundheit. Um herauszufinden, wie Maßnahmen zu Entlastung und Gesundheitsförderung pflegender Angehöriger ausgestaltet werden müssen, sollten die subjektiven Vorstellungen dieser Zielgruppe von Gesundheit und den daraus resultierenden Handlungsweisen berücksichtigt werden. Dieser Beitrag schließt eine hierzu bestehende Forschungslücke.
Ziel der Arbeit
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Fragen: Was tun pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz in ihrem Alltag, um ihre eigene Gesundheit zu erhalten? Und welche subjektiven Vorstellungen von Gesundheit besitzen sie?
Material und Methoden
Zu deren Beantwortung wurden ein „mixed methods design“ gewählt, und es wurden 23 leitfadengestützte, teilstandardisierte Interviews mit häuslich pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse
Pflegende Angehörige weisen mehrheitlich ein differenziertes Gesundheitsverständnis und Gesundheitshandeln auf, bei dem v. a. physische, psychische und soziale Aspekte betont werden. Die Befragten sehen eine Vielzahl von Einflussfaktoren auf ihre eigene Gesundheit; vor allem werden in diesem Zusammenhang die häusliche Pflegesituation und die damit verbundene Pflegeverantwortung betont. Ein Zusammenhang von individuellen Gesundheitsvorstellungen und dem Gesundheitshandeln bestätigt sich mit den vorliegenden Ergebnissen.
Schlussfolgerung
Subjektive Gesundheitsvorstellungen pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz müssen aufgrund ihres Einflusses auf das Gesundheitshandeln stärker berücksichtigt werden, um zielgruppenspezifische Angebote der Gesundheitsförderung entwickeln zu können.