Zusammenfassung
Die Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung mit Autoantikörpern gegen Strukturen der postsynaptischen Membran im Bereich der neuromuskulären Endplatte. Leitsymptom der Myasthenia gravis ist eine abnorme Ermüdbarkeit der Willkürmuskulatur, die sich unter Belastung einstellt oder rasch zunehmen kann. Die Therapie setzt sich aus Immunsuppression und Cholinesterasehemmern zusammen. Ein Schwerpunkt der Pflege von Menschen mit Myasthenia gravis besteht in der differenzierten Beurteilung der Symptome. Ist die Atemmuskulatur mitbetroffen, droht ein Ventilationsversagen. Bei Mitbeteiligung der Muskeln zum Schlucken droht die Aspiration von Speisen und Getränken. Myasthenia gravis ist als Erkrankung – auch als Nebenerkrankung – tückisch. Es gibt eine Vielzahl von Selbstverständlichkeiten im IMC-Bereich, die für Patienten mit Myasthenia gravis nicht gelten. So sind z. B. viele gängige Medikamente kontraindiziert. Fördern durch Fordern gilt bei Patienten mit Myasthenia gravis zunächst nicht, sondern führt rasch zu Überforderung und einer Zunahme der Symptome.