Bei drohender Frühgeburt ist der antepartale Transport in utero in ein perinatales Zentrum anzustreben. Ist bei Geburt kein Neonatologe anwesend, liegt die Verantwortung in der Erstversorgung bei Geburtshelfer und Anästhesist. Bei der Erstversorgung von Frühgeborenen muss auf ihre anatomischen und physiologischen Besonderheiten geachtet werden. Für die Praxis relevant sind das hohe Risiko für Auskühlung, der Surfactantmangel, die kleinen Atemwege, der reduzierte Atemantrieb und die geringen Energiereserven. Wichtige Aspekte sind deshalb die Hypothermieprophylaxe, die respiratorische Stabilisierung, die meist ohne endotracheale Intubation möglich ist, und die Sicherstellung ausreichender Energiezufuhr. Die kardiopulmonale Reanimation ist bei suffizienter Erstversorgung selbst bei extrem kleinen Frühgeborenen selten notwendig. Da über 70% extrem kleiner Frühgeborener eine Reanimation im Kreißsaal überleben (die Mehrzahl ohne schwere Schäden) ist ein Vorenthalten dieser Maßnahmen nicht gerechtfertigt.