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19.08.2024 | Erste Hilfe | Nachrichten

Herz-Kreislauf-Stillstand in der Klinik

Reanimation beginnt zunehmend früher

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Training lohnt sich: Bei Herz-Kreislauf-Stillständen im Krankenhaus werden immer mehr Menschen noch vor Eintreffen des innerklinischen Notfallteams reanimiert. Meist ergreifen Pflegekräfte die lebensrettenden Sofortmaßnahmen.

Patient erhält Herzdruckmassage © romaset / stock.adobe.comBei einem Herz-Kreislauf-Stillstand können bereits nach drei bis fünf Minuten ohne Reanimationsmaßnahmen dauerhafte Hirnschäden entstehen (Symbolbild).
© romaset / stock.adobe.com

Herz-Kreislauf-Stillstände sind lebensbedrohlich und zeitkritisch: Hilfsmaßnahmen müssen so früh wie möglich erfolgen. Bei Notfällen im Krankenhaus gelingt das immer häufiger. Darauf verweist die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) in ihrem „Jahresbericht Innerklinische Reanimation 2023“.

Fortbildung wirkt

„Bei 91,1% der reanimationspflichtigen Patientinnen und Patienten wurde bereits vor Eintreffen des Notfall- bzw. Reanimationsteams mit den Reanimationsmaßnahmen begonnen, in der Regel durch das Pflegepersonal“, erläutert Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des Reanimationsregisters der DGAI. Vor allem berufsgruppenübergreifende Fortbildungsmaßnahmen haben nach Angaben der DGAI dazu beigetragen, diesen Anteil in den letzten Jahren stetig zu steigern. Im Jahresbericht 2019 lag er noch bei 78,6%.  

Die Normalstationen bleiben laut Jahresbericht der häufigste Ort für Herz-Kreislauf-Stillstände innerhalb der Kliniken, da die Patienten dort in der Regel nicht kontinuierlich mit Monitoren überwacht werden. In knapp 88 Prozent der Fälle beginnen Pflegefachpersonen mit den Reanimationsmaßnahmen. Sie sind es auch, die die meisten Herz-Kreislauf-Stillstände beobachten (49,3%). Insgesamt werden zwei Drittel (67,2%) dieser Notfälle zufällig beobachtet, was den sofortigen Beginn von Erstmaßnahmen ermöglicht.  

Alle Mitarbeitenden müssen wissen, was zu tun ist

Dennoch sieht die DGAI Optimierungspotenzial. Der Anteil der Patienten, die während der innerklinischen Reanimation einen Spontankreislauf wiedererlangten, liegt weiterhin bei rund 60%. Nach innerklinischen Reanimationsmaßnahmen konnten etwa 19 % der Patienten lebend entlassen werden.

Für Jan Wnent, Sprecher des wissenschaftlichen Arbeitskreises Notfallmedizin der DGAI, gilt es daher generell Herz-Kreislauf-Stillstände im Krankenhaus möglichst zu verhindern. Komme es dennoch zu Reanimationsmaßnahmen, sei es wichtig, dass jeder Mitarbeitende wisse, was zu tun ist. „Alle müssen in der Lage sein, in einer solchen Situation richtig zu reagieren und schnellstmöglich Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten.“ 

Der „Jahresbericht Innerklinische Reanimation 2023“ basiert auf 5.783 Datensätzen von Patienten aus 178 Kliniken in Deutschland. Darunter waren 1.907 Datensätze einer Referenzgruppe von 45 Kliniken aus demselben Zeitraum. (ne)

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