Es werden mehrere Fälle skizziert, um das Spektrum an Beobachtungen abzubilden. Aus Platzgründen sind die Darstellungen sehr kondensiert und Zitate in begrenztem Umfang eingearbeitet. Auf weitere, sichtbar werdende Phänomene wie z. B. den Übergangsprozess kann nicht detailliert eingegangen werden. Personenbezogene Daten sind anonymisiert.
Unsicherheiten und (selbstauferlegte) Beschränkungen in ‚gehobener‘ Wohnresidenz
Bei einer ‚gehobenen‘ Residenz wird davon ausgegangen, dass die älteren Menschen über genügend Vermögen verfügen. Das Beispiel zeigt, dass steigende Kosten angesichts begrenzter Ressourcen Verunsicherungen, (selbstauferlegte) Beschränkungen und Fremdheit befördern können, und dass das Setting zu einer Falle werden kann.
Unsicherheiten, Verluste finanzieller Autonomie und prekäre Lebenslagen im Heim
Ein komplexer Versorgungsbedarf ist häufig nicht alleiniger Grund für Heimübergänge. Neben strukturellen Problemen (z. B. kürzere Liegezeiten im KH, Mangel ambulanter Alternativen) spielen Finanzierungsgrenzen (Wohnungsanpassung, Service usw.) eine Rolle. Zugleich bergen Übergänge Risiken des Verlusts finanzieller Autonomie, des Erlebens von Deprivation, Unsicherheit und weiteren Abhängigkeiten, wenn Rente und Erspartes den Eigenanteil nicht decken.
Andere Bewohner, wie die folgenden Beispiele zeigen, sind plötzlich auf Sozialhilfe und monatliche Budgets von ca. 100 € angewiesen. Bei Professionellen und Bewohnern ist zu beobachten, dass „Taschengeld“ zur Alltagssprache gehört und Bewohner berichten, sich dieses ‚abholen‘ zu müssen („Kriegen wir auch nicht einfach so – müssen wir verlangen.“). Darin dokumentieren sich eine Normalisierung strukturell bedingter Abhängigkeiten, Asymmetrien und begrenzter Handlungsspielräume sowie eine Infantilisierung. Zudem scheinen Rechtsansprüche intransparent zu sein, und die Kontrolle über das eigene Geld scheint an ‚andere‘ überzugehen.