Die Versorgung von Patienten mit Demenz in Akutkrankenhäusern gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ziel der vorliegenden Studie ist es, Aspekte der Versorgungssituation und des Ressourcenverbrauchs von Patienten mit Demenz während ihres Krankenhausaufenthalts am Beispiel einer internistischen Station zu untersuchen und darzustellen.
Es wurden Routinedaten einer internistischen Station des Jahres 2013 retrospektiv und fallbezogen ausgewertet. Bei 100 Patienten wurde eine Demenzdiagnose identifiziert, die vor dem Krankenhausaufenthalt vergeben worden war. Die Kontrollgruppe wurde nach Alter und Geschlecht aus den weiteren Patienten der Station ausgewählt (n = 100). Die Kosten bzw. Entgelte wurden auf Grundlage der Fallpauschalen der German Diagnosis-Related Groups (G-DRG) berechnet. Der Zusammenhang zwischen einer Demenz, der Abweichung von der mittleren Verweildauer und den Erlösen wurde unter Kontrolle der Begleiterkrankungen mit multivariaten Regressionsanalysen untersucht.
Patienten mit Demenz hatten bei der Krankenhausaufnahme eine schlechtere gesundheitliche Ausgangslage ihrer Funktionalität und Orientierung sowie ein höheres Risiko für Stürze und Dekubitus. Während des Krankenhausaufenthalts stürzten Patienten mit Demenz häufiger als Patienten ohne Demenz (12 % vs. 3 %). Gegenüber der mittleren Verweildauer laut DRG-Fallpauschalen-Katalog lagen Patienten mit Demenz um 1,4 Tage länger im Krankenhaus als Patienten ohne Demenz und verursachten höhere DRG-Entgelte von 19 %.
Patienten mit Demenz sind eine hochvulnerable Patientengruppe, die einen höheren Ressourcenverbrauch aufweist. Die Ergebnisse zeigen auf, welche versorgungsrelevanten und ökonomischen Folgen die steigende Anzahl von Patienten mit Demenz in Zukunft haben kann.