Nur einmal mit der Schmerztablette zum Bett laufen: Die Uniklinik Greifswald erprobt im Rahmen eines Modellprojekts die App „Helpchat“. Hilft sie Pflegefachpersonen, unnötige Wege zu vermeiden und schafft dadurch Entlastung?
Dank der App können Pflegekräfte gleich sehen, was ein Patient benötigt oder ob ein Notfall vorliegt.
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Mit dem an der Universitätsmedizin Greifswald gestarteten Projekt EDITcare wollen Pflegewissenschaftler herausfinden, ob die App „Helpchat“ Pflegekräften Laufwege ersparen und sie tatsächlich entlasten kann. Die vom Rostocker Unternehmen Medventi entwickelte App wird neben der üblichen Patientenklingel eingesetzt. Weil Pflegekräfte den konkreten Wunsch des Patienten etwa nach einem Glas Wasser oder einer Schmerztablette gleich per App erfahren, sparen sie sich einen Weg zur Nachfrage am Patientenbett. Die Pflegenden können direkt sehen, was sie bringen sollen oder ob es sich gar um einen Notfall handelt.
Weniger Laufwege, mehr Zufriedenheit?
Das Projekt soll den konkreten Nutzen der App ermitteln und belegbar dokumentieren. „Wir prüfen, ob weniger Laufwege in der Pflege wirklich zu weniger Erschöpfung und letztlich zu höherer Zufriedenheit im Job führen“, erklärt Professor Steve Strupeit das Ziel des Projekts. Der Direktor des Instituts für Pflegewissenschaft und interprofessionelles Lernen der Unimedizin Greifswald leitet das beteiligte Konsortium.
Zuvor war „Helpchat“ bereits auf zwei Stationen der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) getestet worden. Im Modellprojekt wird die Anwendung jetzt deutlich ausgeweitet. Auch das zur UMG gehörende Kreiskrankenhaus Wolgast und die Unimedizin Rostock nehmen daran teil.
Das DLR fördert das Projekt bis zum 30. November 2027 mit fast 4,9 Millionen Euro. (ne)