Zusammenfassung
Frauen bestehen im mittleren Alter durchschnittlich zu ca. 55 % aus Wasser, Männer zu 60 %. Diese Werte können im höheren Alter oder bei Fettleibigen auf ~50 % sinken. Täglich verlieren wir über Haut, Nieren, Darm und Atemluft 1,5–2,5 Liter Wasser, bei körperlichen Aktivitäten, in warmer Umgebung oder bei Fieber bzw. Diarrhö deutlich mehr davon. Die Verluste werden durch Aufnahme von Wasser aus der festen Nahrung (500–700 ml pro Tag) bzw. dem Stoffwechsel (200–300 ml pro Tag) und durch Getränke ausgeglichen. Die Trinkmengen unter Alltagsbedingungen sollten dabei etwa 20 ml pro kg Körpergewicht betragen, bei Personen, die älter als 65 Jahre sind, 15 ml. Harntreibende Flüssigkeiten wie Kaffee oder Tee werden mitgezählt. Zwar hemmt das in diesen Getränken enthaltene Koffein in den Tubuli der Nieren die Natrium- und Wasserresorption, aber bei regelmäßiger Koffeinzufuhr tritt schnell ein Gewöhnungsprozess ein. Einen positiven Effekt speziell zum Trinken von Kaffee zeigen sehr große Studien mit mehreren Millionen Personen. Danach verlängern eine bis acht Tassen Kaffee pro Tag das Leben (Ding et al. 2015; Loftfield et al. 2018; van Dam et al. 2020). Ob aber der Kaffee tatsächlich lebensverlängernd wirkt oder sein Konsum nur ein Marker für eine grundsätzlich gesunde Lebensführung ist, bleibt bisher noch offen. Auf jeden Fall sollten die Trinktemperaturen immer unter 65 °C liegen, um nicht das Risiko von Speiseröhrenkrebs zu erhöhen (Okaru et al. 2018; Islami et al. 2019). Im Gegensatz zum Kaffee haben Softdrinks, einen halben Liter pro Tag getrunken, einen lebensverkürzenden Effekt (Mullee et al. 2019). Der Grund hierfür ist seit längerem bekannt, es sind die darin enthaltenden Süßungsmittel. Neben Übergewicht und Diabetes erhöhen diese auch nach den Ergebnissen der Framingham-Heart-Studie u. a. die Triglyceridspiegel und senken die Serumkonzentrationen des guten HDL-Cholesterins (Haslam et al. 2020; Kap.
18) (Abb. 42.1).