In unserer Zeit, die in vielem nur noch auf Verstand und Leistung setzt, ist es selbst für jüngere Menschen, die noch mitten im Leben stehen, schwierig, Bedürfnisse und Gefühle zu äußern, die eigene Not und Schwäche zu zeigen und trotzdem wertgeschätzt zu werden. Desorientierte Hochbetagte, deren Leben dem Ende entgegen geht, werden von anderen noch viel seltener als Personen beachtet oder gar mitfühlend wahrgenommen. Doch auch sie wünschen sich, was wir alle uns wünschen: mit ihren Nöten, Wünschen und Bedürfnissen wahrgenommen, anerkannt, empathisch begleitet und respektiert zu werden. Je desorientierter die alten Menschen sind, desto mehr sind wir gefordert, Achtsamkeit für ihre Signale zu entwickeln. Auch wenn ihnen die Worte fehlen, drücken sie ihre Bedürfnisse und Gefühle durch Verhalten und Körpersprache aus. Zahlreiche Beispiele aus der Praxis zeigen, wie wir ihnen helfen können, sich in ihrem Leben bis zuletzt wohl zu fühlen.