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07.06.2019 | Originalien
Diagnosen einer Zentralen Notaufnahme als Qualitätsindikator
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin
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Hintergrund
Die Diagnosestellung zeitkritischer Patienten ist in einer Notaufnahme von zentraler Bedeutung. Qualitätsindikatoren, zur Diagnosequalität von Zentralen Notaufnahmen (ZNA) sind kaum verfügbar.
Methodik
Auf der Basis der diagnostischen Übereinstimmung (dÜ) von Aufnahme- und Krankenhausentlassdiagnose wurden die diagnostische Sensitivität (dSe), die diagnostische Spezifität (dSp) und die diagnostische Effizienz (dEff) für 28 zeitkritische Indikatordiagnosen aller stationären ZNA Patienten eines Jahres berechnet.
Ergebnis
In die Studie wurden 21.512 stationäre Patienten (im Mittel 63 Jahre; min. 0, max. 104, SD ± 21,4) mit 599 unterschiedlichen Hauptaufnahmediagnosen eingeschlossen. Bei 21,1 % der Patienten wurde eine Indikatordiagnose gestellt. Die dÜ und dSe über alle Indikatordiagnosen beträgt 66,5 % bzw. 70,0 % und die dSp 58,8 %. Für Patienten mit Aortenaneurysma/-dissektion wurde mit 100 % die höchste dSe (dSp 72 %) und für die intrakraniellen Verletzungen mit 94 % die höchste dSp (dSe 92 %) erzielt. Bei der Meningitis war die dSe mit 22 % am niedrigsten. Diagnosen mit großer Differenz zwischen dSe und dSp waren z. B. die Gefäßkrankheiten des Darms (K55) mit 82 % dSe und 13 % dSp. Die dEff aller Indikatordiagnosen liegt bei 0,37/minute (min. 0,03, max. 92, SD ± 1,22). Der Herzstillstand (I46) erreicht mit 1,04/minute (min. 0,42, max. 9,17, SD ± 1,41) die höchste mittlere dEff (dSe 55 %; mittlere Verweildauer 53 min).
Schlussfolgerung
Qualitätsindikatoren für zeitkritische Indikatordiagnosen können aus Routinedaten erhoben werden. Durch die Verknüpfung von Kennzahlen der Prozess- und Ergebnisqualität kann die Diagnosequalität einer ZNA objektiv dargestellt werden.