01.09.2014 | originalarbeit
Der muslimische Patient
Verständnis der Auszubildenden im Pflegebereich deutscher Krankenhäuser im Umgang mit muslimischen Patienten
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 6-7/2014
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Hintergrund
Zurzeit leben ca. 4,3 Mio. Muslime in Deutschland (4,89 % der Gesamtbevölkerung). Da die Einhaltung eigener Glaubensregeln und -rituale einen hohen Stellenwert im Alltag gläubiger Muslime einnimmt, müssen auch die Krankenhäuser bei der Behandlung muslimischer Patienten auf die Berücksichtigung der entsprechenden Glaubensregeln und -rituale eingestellt sein, um glaubensund pflegeethische Konflikte zu vermeiden.
Ziel
Ziel der an der Philipps-Universität Marburg durchgeführten Studie war es, den Kenntnisstand der Auszubildenden im Pflegebereich zum Islam und Erlebnisse mit muslimischen Patienten zu ermitteln. Im Anschluss daran sollten Maßnahmen entwickelt werden, die die Auszubildenden auf mögliche Konfliktsituationen vorbereiten bzw. diese im Vorfeld verhindern.
Methode
Grundlage der Untersuchungsmethode bildet ein Fragebogen, mit dem der aktuelle Kenntnisstand des Pflegepersonals ermittelt wurde. Zudem wurde die anschließend stattfindende Schulung evaluiert.
Ergebnisse
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass das Krankenhauspersonal große Wissensdefizite bezüglich des islamischen Glaubens aufweist und die durchgeführte Schulungsmaßnahme positiven Einfluss auf den Kenntnisstand hatte.
Schlussfolgerung
Schulungen dieser Art sind wichtig für die Ausbildung des Pflegepersonals und sollten in den Ausbildungszyklus fest integriert werden.