Während im Erwachsenenalter die Planung von Kindern oftmals mit vielen ambivalenten Überlegungen verbunden ist, ist unter Minderjährigen die Vorgabe, dass eine Schwangerschaft unangebracht ist, weitgehend unbestritten. Ein Kind soll und darf nicht gezeugt werden. Misslungenes Verhütungsverhalten stellt also für die meisten Jugendlichen nicht in erster Linie ein Problem der mangelnden Einsicht dar, sondern ist vielmehr der Tatsache geschuldet, dass viele Mädchen nur unzureichende Vorstellungen haben von den zyklischen Abläufen in ihrem Körper und der Möglichkeit, schwanger zu werden („wird schon nichts passieren“ / „wollten aufpassen“) als auch der entwicklungsbedingten Unfähigkeit zu vorausschauendem Planen und Handeln („es kam zu spontan“ / „kein Verhütungsmittel zur Hand“).