01.12.2008 | Übersicht
Delir – Management im Krankenhaus: Diagnostik und Therapie
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2008
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Alle „Verwirrtheitszustände“, die akut aufgetreten sind und mit Denk-, Wahrnehmungs- und Bewußtseinssstörungen einhergehen, werden heutzutage als „Delir“ bezeichnet.
Bei geriatrischen Patienten stellt das Delir eine sehr häufige Problematik dar. Patienten mit Delir haben eine deutlich schlechtere Prognose, hauptsächlich wegen der großen Häufigkeit von Komplikationen (Stürze, Infektionen usw.). Für den Arzt bestehen erhebliche Aufgaben bei Diagnostik, Klärung der Ursache und Therapie.
Ein Delir tritt in der Regel in Zusammenhang mit einer akuten gesundheitlichen Störung auf. Jede gesundheitliche Störung des multimorbiden, älteren Menschen kann mit einem Delir einhergehen.
Das diagnostische Vorgehen sollte systematisch sein, ausgerichtet an der Häufigkeit und Bedeutung möglicher Ursachen. Ein solches Vorgehen wird im Artikel dargestellt. Eine Herausforderung stellt oftmals schon die Diagnose an sich dar, besonders aber bei vorbestehenden mentalen Störungen (Demenz, Depression). Das Spektrum der Ursachen ist groß, allerdings gilt auch hier: „Häufiges ist häufig“, man muß aber auch viele Besonderheiten des älteren Patienten beachten.
Mit einer kausalen Therapie kommt es in der Regel zu einer Besserung der Symptomatik. Diese ist allerdings nicht immer möglich. Besondere Bedeutung kommt einer geeigneten Intervention im Akutstadium des Delirs zu. Hier kommt es nicht nur auf eine adäquate medikamentöse Therapie an, sondern auch auf die Schaffung eines für den Patienten angemessenen Umfeldes. Hier ist insbesondere eine spezifische Pflege gefordert, im Krankenhaus idealerweise eingebettet in eine besondere Umgebung.
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