01.06.2011 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Chronische Inflammation und Biomarker
Ist Altern ein Ausdruck von chronischer Entzündung?
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 3/2011
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Altern unterliegt einer hohen inter- und intraindividuellen Variation. Subklinische und manifeste kardiovaskuläre Erkrankungen beschleunigen den Alterungsprozess des Organismus in einzelnen Komponenten und insgesamt. Daraus wurde gefolgert, dass chronische Inflammation ein ursächliches Modell für den Alterungsprozess darstellt, und der Begriff „inflammageing“ geprägt. Verschiedene Biomarker (C-reaktives Protein, Interleukin 6, Tumor-Nekrose-Faktor α, Fibrinogen, Albumin und Serumamyloid A) wurden in diesem Zusammenhang beschrieben. Diese Biomarker stehen im Kontext mit den Veränderungen des Immunsystems über die Lebenszeit (Immunseneszenz), viral induzierten Prozessen, dem vermehrten Auftreten von Markern für oxidativen Stress und genetischen Veränderungen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Anwendung solcher Marker als Kennzeichnung für den Status des Alterungsprozesses und hinsichtlich der prognostischen Aussagekraft im mittel- und längerfristigen Zeitspektrum noch nicht zu empfehlen. Ob „inflammageing“ ein eigenständiges Modell für die Beschreibung des Alterungsprozess oder sekundärer Ausdruck anderer Mechanismen ist, bleibt Gegenstand der Diskussion.
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