Hintergrund
Terroranschläge kommen mittlerweile im westlichen Europa mit einer Häufigkeit vor, dass man davon ausgehen muss, von dieser Thematik weiter begleitet zu werden und man ständig mit derartigen Szenarien rechnen muss. Dabei haben diese Szenarien in der Regel durch den Einsatz entsprechender Waffen oder Bomben meist eine große Anzahl an verletzten Patienten im Sinne eines Massenanfalls von Verletzten (TerrorMANV) zur Folge. Dies ist nicht nur eine große Herausforderung für die Ersthelfer und Sicherheitskräfte am Ereignisort, sondern im unmittelbaren Nachgang auch für die versorgenden Kliniken. Dies gilt insbesondere, da es sich bei den Verletzungen in vielen Fällen um unmittelbar vital bedrohliche Traumen mit nicht selten relevanten Blutungen handelt.
Zielsetzung
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden die chirurgischen Versorgungsstrategien im Terrorfall gegenübergestellt. Situationsabhängig muss dabei zwischen Maßnahmen nach dem Damage-Control-Surgery(DCS)- vs. dem Tactical-Abrreviated-Surgical-Care(TASC)-Konzept unterschieden werden.
Material und Methode
Anhand einer entsprechenden Literaturaufarbeitung und mit Bezug zu beispielhaften klinischen Fällen werden die Versorgungskonzepte genauer vorgestellt und diskutiert. Besonders werden dabei die notwendigen Entscheidungspfade in derartigen Situationen beleuchtet.
Ergebnisse
Versorgungsnotwendigkeiten beim TerrorMANV erzwingen ein Umdenken im chirurgischen Handeln. Ein Vorgehen nach den Prinzipen der DCS ist bekannt, hier jedoch durch den Patientenzustand bedingt. Der TerrorMANV erfordert dieses Umdenken jedoch aufgrund der Gesamtlage. Im Extremfall müssen die Maßnahmen der DCS noch weiter eingeschränkt und es muss nach dem TASC-Konzept vorgegangen werden.
Diskussion
TerrorMANV-Situationen erfordern im Extremfall ein anderes chirurgisches Vorgehen nach anderen chirurgischen Prioritäten in der Behandlung einzelner Patienten. Die notwendigen, v. a. taktisch-strategischen Überlegungen sind dabei nicht vertraut und müssen vermittelt und geübt werden. Dazu konnte nun zuletzt ein neues Kurskonzept (Terror and Disaster Surgical Care, TDSC®) etabliert werden.