Hintergrund
Ein erfolgreiches Schockraummanagement erfordert die interdisziplinäre Zusammenarbeit eines Teams aus Anästhesisten, Chirurgen und Radiologen. Die Herausforderung, den Körper des polytraumatisierten Patienten in kürzester Zeit auf Traumafolgen hin zu untersuchen, ist dank moderner Multidetektor-Computertomographie-Systeme möglich geworden und hat sich zum Kernstück der radiologischen Schockraumdiagnostik entwickelt.
Methode
Recherche und Auswertung aktueller Literatur.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die sonographische Untersuchung des Abdomens nach dem FAST-Protokoll („focussed assessment with sonography for trauma“) mit dem vordringlichen Ziel des Nachweises von freier intraabdomineller Flüssigkeit hat jedoch – trotz der herausragenden Sensitiviät und Spezifität der Computertomographiediagnostik und insbesondere beim hämodynamisch instabilen Patienten – weiterhin eine hohe Relevanz im Schockraumalgorithmus. Ebenfalls hat die konventionelle Bildgebung von Thorax und Becken, v. a. aufgrund der hohen und schnellen Verfügbarkeit, seinen Stellenwert im Managementkonzept des schwerverletzten Patienten beibehalten. Die interventionelle Radiologie hat sich mittlerweile ebenfalls zu einem festen Bestandteil im Management Schwerverletzter entwickelt und kommt v. a. bei Verletzungsmustern wie Beckenfrakturen, Wirbelkörperfrakturen oder auch Verletzung großer arterieller Gefäße zum Einsatz. Im Vordergrund steht die vaskuläre Diagnostik mittels Angiographie und ggf. nachgeschalteter Embolisation bzw. Stentimplantation. Die temporäre Ballonokklusion der infrarenalen Aorta abdominalis bzw. der A. ilica interna steht als Ultima Ratio bei unstillbaren Blutungen besonders im Bereich des Beckens und der unteren Extremitäten zur Verfügung.